We’ve updated our Terms of Use to reflect our new entity name and address. You can review the changes here.
We’ve updated our Terms of Use. You can review the changes here.

Ambient #2

by Johannes Geiss

supported by
/
  • Streaming + Download

    Includes unlimited streaming via the free Bandcamp app, plus high-quality download in MP3, FLAC and more.
    Purchasable with gift card

      €1 EUR  or more

     

1.
Ambient #2-1 01:04
2.
Ambient #2-2 03:05
3.
Ambient #2-3 03:31
4.
Ambient #2-4 02:28
5.
Ambient #2-5 02:10
6.
Ambient #2-6 02:56
7.
Ambient #2-7 05:58
8.
Ambient #2-8 04:03
9.
Ambient #2-9 07:34
10.
11.
12.

about

Get the physical edition HERE: frohundmunter.bandcamp.com/album/fm058-ambient-2

Liebe Hörerinnen und Hörer,

mittlerweile kann ich als JOHANNES GEISS ja doch schon auf eine stattliche Anzahl kleiner Alben zurückblicken. Als ich diese Reihe vor einiger Zeit konzipiert habe - wobei es mir vor allem um ein einheitliches Design ging, sodass diese Reihe wirklich als REIHE erkennbar ist -, konnte ich, ehrlich gesagt, nicht ahnen, dass mir Vieles doch so gut von der Hand geht. Ich hatte wohl irgendwann Angst, dass es ZU schnell geht und dass ich gewissermaßen zu OBERFLÄCHLICH und hektisch arbeite, sodass das Ergebnis wohl am Ende nicht überzeugen würde (noch nicht einmal MICH SELBST, der ich ja nicht gerade die allerhöchsten Ansprüche habe…).

Ich denke, dass ich mich auch deshalb im besonderen Ausmaß im Understatement geübt habe, als es daran ging, die jeweiligen Begleittexte zu schreiben (die im Übrigen ebenfalls dazu dienen sollten, einen Zusammenhang zwischen den Einzelalben aufzuzeigen und damit den Reihencharakter zu verdeutlichen, wobei sie zugleich auch dazu dienen, auf Verknüpfungen zu meinen anderen musikalischen Projekten hinzuweisen, die es ja zweifellos gibt…). Viele dieser Texte, die mir deshalb also gewissermaßen auch als eine Art Entschuldigung dienen sollten, wurden während oder sogar VOR der Arbeit an den eigentlichen Stücken der Alben niedergeschrieben; oft merkt man ihnen daher, nebenbei gesagt, eine gewisse Hast und Unausgegorenheit an. Und oft hieß es da eben auch, dass ich ja WEIß, dass ich eigentlich nicht das erreicht hätte, was ich eigentlich vorgehabt hatte, dass es ja eigentlich noch nicht so RICHTIG das sei, was es eigentlich sein sollte. Und so weiter.

Gerade bei meinem Album „AMBIENT“ fiel dies besonders auf. Dort hieß es in den Liner notes, dass ich zwar ein Ambient-Album geplant habe, aber, ja okay, es sei nun kein RICHTIGES Ambient-Album geworden. Ich übe ja noch! Man möge mir verzeihen, man möge Geduld aufbringen, man möge das Ganze als Experiment betrachten, als einen Versuch, als den Beginn einer Reise. All so etwas.

Das alles ist jetzt schon wieder einige Wochen bzw. Monate her und ich bin jetzt, da ich diese Zeilen niederschreibe, gerade tief in der letzten Phase der Produktion von „AMBIENT #2“ versunken, dem „AMBIENT“-Nachfolger. Natürlich höre ich mir jenes Machwerk gelegentlich auch gelegentlich noch einmal an (da es ja sonst keiner tut…). Und ich muss nun, mit etwas Abstand und auch, nachdem ich einige (wenige…) externe Reaktionen bekommen habe, sagen, dass ich damals wohl etwas zu hart mit mir ins Gericht gegangen bin. Eigentlich ist „AMBIENT“ SEHR WOHL ein „richtiges“ Ambient-Album. Eines, dass vielleicht nicht hundertprozentig zu Meditationszwecken geeignet ist, da es streckenweise doch recht…düster ist, weil auf subtile Art Soundtexturen in die Tracks eingewebt worden sind, die irgendwie BEUNRUHIGEN. Aber Ambient heißt ja nun nicht - und das hatte ich damals wohl auch ein bisschen falsch verstanden -, dass alles HARMONISCH sein muss, ätherisch-entspannend.

Bei Produktionsbeginn von „AMBIENT“ hatte ich aber wohl GENAU DAS im Sinn: entspannende, wohltuende Soundflächen. Etwas Harmonisches, Meditatives. Wohl auch deshalb bin ich dann bei der Niederschrift jenes Begleittextes, die auch damals bereits relativ am Anfang der Albumproduktion erfolgte, etwas ZU selbstkritisch gewesen. Ich schraubte an diesem Stück rum, bearbeitete jenes Stück und ich bemerkte dabei nun, dass das Ganze wohl einfach nicht diese harmonisch-ätherische Sache werden würde, die mir anfangs vorgeschwebt hatte. Daher machte ich mich in jenem Text sicherheitshalber gleich selber nieder (damit dies dann kein Anderer tun könnte…) und schrieb einfach, dass dies kein Ambient sei. Entschuldigung.

Aber ist IST Ambient. Und es ist, wie ich in aller Bescheidenheit sagen muss, sogar ein recht GUTES Ambient-Album. Das zu akzeptieren, bedeutete lediglich, dass ich akzeptieren musste, dass ich einfach ein zu DISHARMONISCHER, ein zu unausgeglichener Mensch bin, als dass ich nun derartig harmonische Musik erzeugen könnte. Das gelingt mir weder als JOHANNES GEISS noch unter meinen anderen Namen. Wenn etwas mal doch ein wenig „munterer“ (oder in diesen JOANNES GEISS-„Ambient“-Zusammenhängen eben: harmonischer oder entspannter) geraten ist, dann quasi als Zufallsprodukt oder deshalb, um dann aber wenigstens beispielsweise durch besonders deprimierende Texte Kontrapunkte zu jener heiteren oder poppigen Musik zu setzen. Meine Musik - egal, unter welchem Namen ich sie der „Öffentlichkeit“ präsentiere - wird immer irgendwie etwas Düsteres sein, etwas Beunruhigendes aufweisen.

Und so nun also eben auch meine Ambient-Arbeiten. Easy Listening, Muzak – all das reizt mich irgendwie, aber ich KANN das nicht! Das liegt nicht zuletzt natürlich auch an meiner knarzig-rauschenden Lofi-Produktion, bei der per se etwas Disharmonisches mitschwebt. In Vielem probiere ich mich aus, Manchem nähere ich mich an, doch Yoga-Musik wird es von mir nicht geben, wie ich nun endgültig einsehen muss. Dazu trage ich offenbar zu viel Dunkelheit in mir (um es etwas pathetischer auszudrücken), zu viel Disharmonie. Aber melancholischen Ambient, düster wabernde Elegien – ja, das kann ich wohl DOCH ein bisschen…

Und insofern ist diese Fortsetzung von „AMBIENT“ denn auch wirklich eine, die nahtlos an den Sound und die Stimmung von Teil 1 anknüpft. Es gibt erneut ein paar dunkle Miniaturen, die sich recht gut als Hintergrundmusik für rotweinseliges Verfassen melancholischer Briefe bei Kerzenschein eignen dürften. Für das Herausstarren aus dem Fenster an nass-nebligen Großstadt-Wintertagen. Für einen Spaziergang an verlassenen Stränden bei kalt-windigem Wetter.

Für das Heben der Stimmung von deprimierten Leuten, die an blöden Flughäfen auf ihre verspäteten Maschinen warten, ist diese Musik hingegen wohl nicht geeignet…

JOHANNES GEISS, Berlin 2018

credits

released September 21, 2018

license

all rights reserved

tags

about

Johannes Geiss Berlin, Germany

Johannes Geiss - formerly (un)known as Johannes Geiß - is an alias of Claudius Loik (claudiusloik.bandcamp.com) who is the string-puller behind DIAMETRAL (diametral.bandcamp.com) and it's side projects LEMBKE3000 (lembke3000.bandcamp.com) and JOHN DOE EXPERIENCE (johndoeexperience.bandcamp.com). ... more

contact / help

Contact Johannes Geiss

Streaming and
Download help

Redeem code

Report this album or account

If you like Johannes Geiss, you may also like: